Wie funktioniert die Transformation von Nachrichten im Peppol-Netzwerk?
Im Bereich des elektronischen Datenaustauschs spielt das Peppol-Netzwerk eine wichtige Rolle. Dieses Netzwerk ermöglicht den elektronischen Geschäftsverkehr durch die Verwendung standardisierter Nachrichtenformate. Manchmal ist es jedoch notwendig, diese Nachrichten von einem Standard in einen anderen zu transformieren. Hier wird erklärt, wie dieser Prozess funktioniert.
Was ist eine Transformation?
Transformation bedeutet im Kontext von Peppol die Umwandlung einer Nachricht von einem Standard in einen anderen. Dies ist wichtig, da verschiedene Unternehmen und Regierungsbehörden oft unterschiedliche Nachrichtenstandards verwenden. Die zwei am häufigsten verwendeten Standards innerhalb von Peppol sind UBL (Universal Business Language) und CII (Cross Industry Invoice).
Schritte im Transformationsprozess
1. Empfang der Nachricht: Der Prozess beginnt, wenn eine Nachricht, wie z. B. eine Rechnung, empfangen wird. Diese Nachricht wurde in einem bestimmten Standard, z. B. UBL, erstellt.
2. Auslesen des Empfängers: Nachdem die Nachricht empfangen wurde, wird der Empfänger der Nachricht ausgelesen. Dies geschieht durch Scannen der Nachricht auf Informationen wie die Peppol-ID des Empfängers. Anhand dieser Informationen wird bestimmt, welches Dateiformat der Empfänger verwendet und unterstützt. Dieser Schritt ist entscheidend, um zu wissen, in welchen Standard die Nachricht umgewandelt werden muss.
3. Mapping: Nachdem das Empfangsformat bestimmt wurde, wird die Nachricht durch ein Mapping-Tool geleitet. Dieses Tool analysiert die Nachricht und mappt (verknüpft) die Daten des Quellstandards auf den Zielstandard. Jedes Feld in der ursprünglichen Nachricht wird mit dem entsprechenden Feld in der Zieldatei verknüpft. Zum Beispiel:
- Das Feld "InvoiceDate" in UBL wird auf "IssueDate" in CII gemappt.
- Das Feld "TotalAmount" in UBL wird auf "Amount" in CII gemappt.
4. Validierung: Nach dem Mapping wird die Nachricht validiert. Das bedeutet, dass überprüft wird, ob alle Daten korrekt sind und den syntaktischen und semantischen Regeln des Zielstandards entsprechen. Die Validierung ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die Nachricht problemlos vom Empfänger verarbeitet werden kann.
5. Transformation: Anschließend wird die Nachricht tatsächlich in den Zielstandard umgewandelt. Dies geschieht mit spezieller Software, die die gemappten Daten in das neue Format konvertiert. Das Ergebnis ist eine Nachricht, die dieselben Informationen enthält, jetzt jedoch in einem anderen Format.
6. Versand: Die transformierte Nachricht wird dann sicher und schnell über das Peppol-Netzwerk an den endgültigen Empfänger gesendet. Dank der standardisierten Infrastruktur von Peppol kann die Nachricht vom Empfänger ohne weitere Anpassungen verarbeitet werden.
Warum ist Transformation wichtig?
Die Transformation ist entscheidend, um die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen sicherzustellen. Unternehmen und Behörden verwenden oft unterschiedliche Standards für ihre elektronischen Dokumente. Durch die Transformation von Nachrichten wird es möglich, problemlos Daten auszutauschen, unabhängig vom verwendeten Standard. Dies fördert eine effiziente und fehlerfreie Kommunikation innerhalb des Peppol-Netzwerks.
Erweiterungen bei E-Rechnungen
Neben den Basisstandards wie UBL und CII gibt es im Peppol-Netzwerk auch sogenannte 'Erweiterungen' für E-Rechnungen. Diese Erweiterungen erweitern die Standardrechnungsformate um spezifische Felder und Strukturen, die für bestimmte Branchen oder Transaktionen erforderlich sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist die "Energie-E-Rechnung".
Was sind Erweiterungen?
Erweiterungen sind zusätzliche Spezifikationen, die auf dem Basisstandard aufbauen, um zusätzliche Informationen zu enthalten, die für eine bestimmte Branche oder Anwendung relevant sind. Sie sorgen dafür, dass alle benötigten Daten für den jeweiligen Kontext in das elektronische Dokument aufgenommen werden.
Beispiel: Energie-E-Rechnung Eine Energie-E-Rechnung ist eine spezialisierte Version der Standard-E-Rechnung, die auf die Bedürfnisse der Energiebranche zugeschnitten ist. Diese Rechnungen enthalten oft zusätzliche Informationen, die in einer Standardrechnung nicht vorkommen, wie z. B.:
- Zählerstände: Spezifische Felder für die Angabe von Zählerständen zu verschiedenen Zeitpunkten.
- Verbrauchsdaten: Details zum Energieverbrauch, aufgeschlüsselt nach Zeiteinheit (z. B. monatlich oder jährlich).
- Tarifinformationen: Informationen zu verschiedenen Tarifen, die abhängig von der Zeit oder der verbrauchten Energiemenge gelten können.
- Vertragsdaten: Spezifische Informationen zum Energievertrag, wie Vertragslaufzeit und Bedingungen.
Durch diese zusätzlichen Informationen können Energieversorger und Kunden detaillierte und genaue Rechnungen austauschen, die den Anforderungen der Branche vollständig entsprechen.